Zur wirksamen Bekämpfung von Maulwürfen, muss man Ihre Schwachstellen nutzen: ihre empfindlichen Nasen und Ohren.
  • Mit einfachen Mitteln vertreiben

Was kann man gegen Maulwürfe tun?

Für die meisten Gartenbesitzer sind Maulwürfe in erster Linie ein Ärgernis. Emsig werfen sie ihre Erdhügel genau dort auf, wo sie am meisten stören, vornehmlich auf dem säuberlich gepflegten Rasen.

In einem Naturgarten mag das akzeptabel sein, doch in einem Designgarten passen sie meist nicht ins Konzept. Allerdings stehen Maulwürfe unter Naturschutz, man darf sie weder töten noch fangen. Was kann man also tun, um die fleißigen Erdwerfer loszuwerden?

Zunächst einmal sollte man sicherstellen, dass die Erdhügel überhaupt von Maulwürfen stammen. Auch Wühlmäuse werfen recht große Hügel auf, sind jedoch anders zu behandeln. Sie erkennen die Arbeit von Wühlmäusen unter anderem daran, dass der Ausgang nicht senkrecht in die Erde führt, sondern schräg und somit seitlich am Hügel liegt. Außerdem sind ihre Gänge aufgrund ihrer Anatomie eher schmal und hoch, anstatt flach und breit wie beim Maulwurf.

Wenn Sie sicher sind, dass Sie tatsächlich einen Grabowski im Garten haben, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie ihn wirklich loswerden wollen. Klar, ein Rasen voller Erdhügel ist nicht schön anzusehen. Davon abgesehen richten die Insektenfresser aber keinen Schaden an. Viel mehr lockern sie den Boden und fressen diverse Schädlinge wie zum Beispiel Schnecken oder Engerlinge. Allerdings können Nagetiere das bis zu 2.000 Quadratmeter umfassendes Gängesystem nutzen um ihrerseits Pflanzenwurzeln anzuknabbern. Übrigens sind Maulwürfe recht anspruchsvolle Tiere. Wenn sich einer in Ihrem Garten breit macht, spricht das durchaus für die Qualität Ihres Bodens.

Ist die Entscheidung dennoch gegen den Maulwurf gefallen, muss man ihn vertreiben. Das erreicht man am besten, indem man sein Revier trotz der guten Erde möglichst unattraktiv macht. Dazu nutzt man seine Schwachstellen aus. Maulwürfe reagieren empfindlich auf laute Geräusche und beißende Gerüche. Denn das Leben unter der Erde hat zwar ihre Sehfähigkeit stark verkümmern lassen, ihre Riech- und Hörorgane funktionieren aber umso besser. Das eröffnet eine ganze Reihe von Möglichkeiten.

Jetzt gibt’s auf die Ohren

Der Klassiker sind Glasflaschen die in leichter Schräglage in die Maulwurfshügel oder in die Gänge gesteckt werden. Wind, der dann um die Flaschenhälse weht, erzeugt einen für Maulwürfe unangenehmen Pfeifton. Alternativ können Sie auch Metallstangen in den Boden stecken und regelmäßig mit einem Hammer dagegen schlagen. Oder Sie bauen sich eine Konstruktion, bei der harte Gegenstände wie Löffel mit dem Wind gegen die Stangen schlagen. Die Schallwellen werden für den Maulwurf hörbar über den Boden übertragen. Wer bereit ist, Geld auszugeben, kann auch einen sogenannten “Maulfwurfschreck” besorgen, kleine Geräte, die schrille Geräusche erzeugen. Der Einsatz solcher Geräte hat den Vorteil, dass ihr Lärm im Ultraschallbereich liegt, welcher für Menschen nicht hörbar ist. Die Reichweite all dieser Methoden ist jedoch begrenzt, weswegen sie flächendeckend über den Garten verteilt eingesetzt werden sollten.

Immer der Nase nach

Gleiches gilt für die Maulwurfsbekämpfung mit Duftstoffen. Auch hier gibt es verschiedene Stoffe zu kaufen, allerdings können Sie diverse Hausmittel genauso effektiv einsetzen. Zu diesen gehören Buttermilch, Knoblauch, Fischköpfe, Meerrettich sowie Katzen- und Hundekot. Welches die wirkungsvollsten Mittel sind, variiert von Maulwurf zu Maulwurf, bzw. von Aussage eines Gartenbesitzers zum nächsten. Im Zweifelsfall müssen Sie selbst kreativ werden und neue Mittel ausprobieren.

Die Anwendung ist in allen Fällen dieselbe: Bringen Sie die übelriechenden Stoffe flächendeckend unter die Erde und zwar nicht nur in die Gänge und Maulwurfshügel, sondern auch an Stellen, die der Maulwurf noch nicht für sich erobert hat. Dadurch verhindern Sie zugleich, dass Grabowski einfach nur einige Meter weiterzieht.

Häufig lassen sich Maulwürfe nicht sofort vertreiben. Je besser die Bedingungen in Ihrem Boden, desto mehr Störungen ist er bereit in Kauf zu nehmen. Dann brauchen Sie etwas Geduld und Ausdauer. Bleiben Sie hartnäckig, bis der Maulwurf mit seinen Nerven am Ende ist.

Ausnahme auf Antrag

In besonderen Ausnahmefällen kann man eine Genehmigung erwirken, den Maulwurf zu fangen und umzusiedeln. Dann muss jedoch eine unmittelbare Bedrohung für oder durch den Maulwurf vorliegen, beispielsweise wenn er seine Gänge durch einen Deich gräbt. Anträge auf Genehmigungen sind beim zuständigen Landesamt für Umwelt- und Naturschutz zu stellen. Aber Achtung: Auch Lebendfallen können für die empfindlichen Tiere schnell zur Todesfalle werden. Schon übermäßiger Stress und Nahrungsentzug über einen Zeitraum von nur 12 bis 24 Stunden können Maulwürfe verenden lassen. Seien Sie also aufmerksam.

Bild: © shutterstock / pryzmat