In den meisten Fällen können Frostschäden im Frühjahr durch intensive Pflege ausgeglichen werden.
  • Was Sie gegen Frostschäden tun können

Bis zur Erlösung durch die Eisheiligen

Wir erklären Ihnen, was Sie tun müssen, damit der Nachtfrost im Frühjahr Ihren Gartentraum nicht platzen lässt.

Besonders nach einem langen, grauen Winter können Gartenbesitzer den Frühlingsausbruch kaum erwarten. Endlich beginnt wieder die Zeit der Blüten, Knospen und des frischen Grüns. Viele wollen ihren Garten so früh wie möglich auspacken und neu bepflanzen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn bis zu den Eisheiligen Mitte Mai kann es immer noch Frost geben. Besonders nachts nach sonnigen Tagen kann es ordentlich kalt werden. Das ist nicht nur für uns Menschen ungemütlich, sondern kann vor allem Schäden an den Pflanzen hervorrufen. Selbst winterfeste Pflanzen, die Frost in ihrer Winterruhe problemlos überstehen, können nun Schaden nehmen, denn ihre jungen Triebe sind keineswegs frostfest.

Nichtsdestotrotz sollten Sie jedoch nicht bis zum Sommer die Hände in den Schoß legen, schließlich muss im Sommer bereits alles in voller Pracht stehen. Also gilt es Ihre Pflanzen entsprechend vor Frost zu schützen. Wie Sie dies bewerkstelligen können, wollen wir hier kurz erläutern. Zunächst aber ein paar beruhigende Worte zum Ernstfall: In den meisten Fällen ist der drohende Schaden zwar ärgerlich, aber verkraftbar. Sollte es zu Frostschäden gekommen sein, helfen Sie den Pflanzen einfach wieder auf die Beine. Dazu schneiden Sie beschädigte Triebe und Pflanzenteile zurück, damit die Pflanze all ihre Kraft in die Entwicklung verbliebener und neue Austriebe stecken kann. Wenn Sie dann noch etwas Dünger als Starthilfe hinzugeben, sollte Ihr Garten nach ein paar Wochen wieder frisch und gesund aussehen.

Düngen ist auch schon ein Stichwort zur Prävention: Wenn Sie während der Frühjahrsarbeiten die Erde in Ihren Beeten auflockern und etwas Kompost unterheben, empfiehlt es sich, um den Wurzelstamm herum etwas mehr Kompost aufzuhäufen um die Wurzeln so besser gegen Frost zu isolieren. Überhaupt ist Isolation das A und O des Frostschutzes. Befreien Sie Ihren Garten also nicht zu früh vom Winterschutz und halten Sie das Frühjahr über stets noch Gartenvlies und ähnliches Material bereit, damit Sie Ihre Pflanzen bei drohender Kälte schnell wieder warm einpacken können. Nehmen Sie den Schutz aber nicht mit den ersten Sonnenstrahlen wieder herunter, da es in den frühen Morgenstunden noch einmal kälter werden kann.

Besonders Gemüse muss gut verpackt werden. Je nach Sorte drohen hier starke bis totale Ernteausfälle. Alle Pflanzen, die wie die Tomate bis zu den Eisheiligen im Warmen bleiben können, sollte dies auch tun. Selbst Karotten und Kartoffeln, bei denen der entscheidende Teil in der Erde steckt fallen weit weniger üppig aus, wenn ihr Photosynthese betreibendes Blattwerk vorübergehend durch Frost dezimiert wurde. Hier helfen beispielsweise Folientunnel im Gemüsebeet. Sie heizen sich tagsüber auf und geben nachts etwas gespeicherte Wärme wieder ab. Auch andere Kübelpflanzen und Balkonpflanzen werden es Ihnen danken, wenn sie frostige Nächte im Haus oder in der Garage verbringen dürfen.

Obstbäumen können Sie eine solche Vorzugsbehandlung natürlich nicht zukommen lassen. Doch gerade an deren empfindlichen Blüten können Frostschäden für gravierende Ernteeinbußen sorgen. Die Lösung vieler Obstbauern für dieses Problem mag zunächst kontraintuitiv erscheinen, vermag aber einen großen Teil der Ernte zu retten. Der Trick besteht darin, die Blüten gezielt mit einer gleichmäßigen Eisschicht zu überziehen. Dazu werden die Baumkronen mit Hilfe eines Zerstäubers mit einem feinen Sprühregen benetzt. Unter der Eisschicht halten sich Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, wodurch die Blüten vor größeren Schäden bewahrt werden.

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