Hochspaliere in einem holländischen Vorgarten bieten einen formschönen Sichtschutz.
  • Die hohe Schule

Wenn die Bäume Spalier stehen

Ob senkrecht als Sicht- oder Windschutz, waagerecht als Sonnendach oder einfach als besondere Dekoration: Spaliere sind ein vielseitiger Einsatz für kleine Bäume in Ihrem Garten.

Mancher mag den, durch starken Schnitt und Gerüste in Form gebrachten Baumkronen, skeptisch gegenüber stehen. Ist es doch gerade der mächtige, natürliche Wuchs, der einen Baum ausmacht. Dem ist auch wenig entgegenzuhalten. Nichtsdestotrotz sind Spaliere nicht nur für Besitzer eines Design- oder Obstgartens interessant. Richtig eingesetzt geben Sie insbesondere kleineren Gartenflächen starke Akzente, die sowohl formschön, als auch nützlich sein können.

Starke Zähmung durch jahrelange Arbeit ermöglicht es Erscheinung, Wirkung und Schattenfall der im Spalier stehenden Bäume sehr gezielt einzusetzen. Zum Beispiel, um einen Garten mehr Höhe zu verleihen, ohne ihn zu voluminös zu füllen, was besonders in kleinen Stadtgärten von Vorteil ist. Und Dank immer weiterer verfügbarer Baumarten wird die Bandbreite an Möglichkeiten stetig größer. Neben der klassischen Platane bieten sich auch Bäume wie die Sumpfeiche, der Maulbeerbaum oder auch der Ginko an. Wenn Sie Obstbäume wie Zieräpfel oder Zierbirnen verwenden, haben Sie im Frühjahr schöne Blüten und im Herbst bunte Früchte. Wichtig ist neben der Erscheinung aber auch das richtige Klima für den jeweiligen Baum. Lassen Sie sich am besten dazu beraten, welche Arten für Ihren Garten geeignet sind.

Die Kehrseite der Medaille

Eine geschickte Trennwand für verschiedene Gartenbereiche oder ein gemütliches Sonnendach aus frischem Grün bedeutet natürlich auch Arbeit. Damit Ihre Spaliere sauber in Form bleiben, müssen Sie zwei bis dreimal im Jahr geschnitten werden. Neue Triebe von bis zu einem Meter verwandeln die Blätterdächer sonst schnell wieder in weit ausladende Baumkronen. Andererseits dauert es mehrere Jahre, bis ein Spalier schön dicht und flächig gewachsen ist.

Wenn Sie diese Zeit nicht selbst investieren oder nicht solange warten möchten, können Sie auf Bäume aus einer Baumschule zurückgreifen. Das kann zwar mitunter etwas teurer werden, dafür können Sie aber sicher sein, perfekt vorbereitete Bäume zu bekommen. Denn die Gärtner der Baumschulen haben diese Bäume in jahrelanger Pflege professionell herangezogen. Natürlich übernehmen wir auch gern die weitere Pflege Ihrer Spaliere, wenn Sie sich den richtigen Schnitt nicht selbst zutrauen.

Wie entsteht ein Dachspalier?

Der Aufwand zur Zucht eines Spaliers besteht in der langwierigen Schulung. Zu Beginn muss festgelegt werden, ob es ein senkrechter oder waagerechter Spalier werden soll. Anschließend wird ein Gerüst aus Bambus- oder Holzstäben in die bereits entsprechend verlaufenden Äste eingeflochten, welches die grobe Form vorgibt. Alle aus der Richtung wachsenden Triebe werden entfernt. Nun muss über Jahre hinweg jeder passend wachsende Trieb verflochten und jeder unpassende abgeschnitten werden, bis ein dichtes Blätterdach entstanden ist. Je nach Form, Stabilität und Baumart kann dann das Gerüst entfernt oder angepasst werden.

Bild: © shutterstock / Frank Gaertner