Wenn Sie Ihren Garten bienenfreundlich gestalten, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung.
  • Besondere Akzente im Garten

Hör mal, was da summt

Es ist ein Thema, das medial momentan viel diskutiert wird: der Schutz und die Arterhaltung der Bienen. Denn in unseren Gärten summt und brummt es leider längst nicht mehr so sehr wie früher. Bei uns erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten bienenfreundlicher gestalten können.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Dies sagte Albert Einstein bereits im Jahr 1949 und es waren, wie von dem Physik-Genie nicht anders zu erwarten, weise Worte. Denn die Bienen spielen für unser Ökosystem eine nicht zu unterschätzende Rolle. Schauen wir doch mal etwas genauer hin.

Warum sind Bienen überhaupt so wichtig?

Bienen erzeugen bekanntermaßen Honig, der für viele Menschen als köstlicher Aufstrich fürs Brot und Koch- sowie Backzutat nicht mehr wegzudenken ist. Doch Bienen erfüllen in unserem Ökosystem eine noch viel wichtigere Funktion, denn sie gehören zu den sogenannten Bestäuberinsekten, die eine ganz besondere Wechselbeziehung mit der Flora eingehen: Den Bienen dient der Nektar als Nahrung und die Pflanzen sind auf die Bienen angewiesen, damit die Pollen zu anderen Pflanzen getragen und diese bestäubt werden, und so für den Erhalt des Pflanzenbestandes sorgen. Tatsächlich bestäuben die sogenannten Westlichen Honigbienen an die 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen. Die restlichen 20 Prozent gehen auf das Konto von Schmetterlingen, Fliegen, Hummeln, Wildbienen und anderen Insekten. Diese Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit der Honigbiene, die nach Schwein und Rind das drittwichtigste Nutztier für uns ist. Durch die Bestäubung sorgen Bienen für gute Ernten und eine große Auswahl an verschiedenen Nahrungsmitteln. Insgesamt wird durch Biene weltweit die unglaubliche Summe von etwa 265 Milliarden Euro umgesetzt. Darüber hinaus tragen die Bienen nachweislich nicht nur zu einer guten Ernte, sondern auch zu einer guten Qualität bei. Ein gutes Beispiel dafür ist die Erdbeerernte: Früchte von Pflanzen, die sich nicht selbst bestäubt haben, sind schwerer, gesünder und haben einen bis zu 54 Prozent erhöhten Handelswert. Einige Pflanzen, wie die Kakao- oder Vanillepflanze, können sich sogar ausschließlich durch die Bestäubung von Bienen vermehren

Was sind die Gründe für das Bienensterben?

Leider gehen die Bienenbestände weltweit immer mehr zurück und auch in Deutschland konnte dieses traurige Phänomen in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren beobachtet werden. Doch woran liegt es, dass Bienen vielerorts mit dem Überleben zu kämpfen haben? Abschließend ist diese Frage in der Wissenschaft noch nicht geklärt, aber es gibt Faktoren, die als Gründe angeführt werden. Einer dieser Faktoren ist unsere moderne Landwirtschaft, in der oftmals Monokulturen angebaut werden, also über mehrere Jahre hinweg dieselben Nutzpflanzen. Dies ist für Bienen jedoch fatal, denn sie brauchen, ähnlich wie wir, eine abwechslungsreiche Ernährung, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben. Zudem blühen viele der monokulturellen Nutzpflanzen nur recht kurz, wodurch den Bienen eine längerfristige Nahrungsquelle verwehrt wird. Genauso stellen Pestizide eine große Gefahr dar: Die Gifte wirken sich auf das Nervensystem der Insekten aus und sorgen dafür, dass die Orientierung, Fortpflanzung und Lebensdauer vermindert werden.

Darüber hinaus gibt es hartnäckige Krankheitserreger, die den Bienen schwer zu schaffen machen. Die Varroamilbe schwächt die Bienen extrem und wurde im letzten Jahr sogar als Hauptgrund für das Bienensterben angeführt. Die Bekämpfung der Milbe stellt die Wissenschaftler jedoch bislang noch vor eine große Herausforderung.

Auch der Klimawandel beeinflusst das Leben der Bienen stark. Er sorgt dafür, dass Blütenphasen früher beginnen und es im Winter lange, unnormale Wärmeperioden gibt. Wenn sich Temperaturen plötzlich und heftig verändern, kostet auch das die Bienen viel Energie und macht sie gleichzeitig anfälliger für Krankheitserreger.

Wie Sie sehen, gibt es viele und gute Gründe, die Bienen so gut es geht zu unterstützen. Eine Art und Weise, dies zu tun, liegt in der Gestaltung und Bepflanzung unserer Gärten.

Wie gestalte ich meinen Garten bienenfreundlich?

Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen und einigen Gartentipps können Sie viel zum Artenerhalt der Bienen beitragen.

Sie gehören zu denjenigen, die das Rasenmähen gerne mal ein wenig aufschieben? In diesem Fall sagen wir: gut so! Denn Bienen mögen Unkraut und Wildblumen besonders gerne. Ideal ist es sogar, wenn Rasen- und Wiesenflächen nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Das ist im eigenen Garten sicherlich schwer umzusetzen, aber es hilft schon, wenn Sie Ihren Rasen in etwas größeren Abständen mähen.

Darüber hinaus können Sie ganz einfach Trinkgelegenheiten für Bienen schaffen. Ein Vogelbad ist die ideale Lösung. Legen Sie noch ein paar Steine ins Wasser, damit die Bienen leicht wieder herauskommen.

Nektarreiche Blumen als Beetumrandung wählen: Den Bienen ist sehr geholfen, wenn Sie Ihre Beete statt mit Steinen mit blühenden, nektarreichen Pflanzen umranden. So sorgen Sie für eine Extraportion Bienennahrung und schön sehen die Beete obendrein aus. Auch blühende Hecken helfen den Bienen und anderen Insekten, genügend Nahrung zu finden.

Apropos Pflanzen: Welche Blumen eignen sich eigentlich besonders für Bienen? Generell ist es wichtig, Pflanzen im Garten zu haben, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, denn so ist gewährleistet, dass die Bienen immer genügend Nahrung vorfinden. Zudem sollten Sie Wildformen und alte Sorten neueren Züchtungen vorziehen, weil diese meist weniger reich an Nektar sind. Zu den bienenfreundlichen Frühblühern gehören beispielsweise Buschwindröschen, Leberblümchen und Wildtulpen. Im Sommer erfreuen sich Bienen und andere Insekten unter anderem an Schafgarbe und Akelei. Im Herbst sind Efeu und Sonnenblumen besonders beliebt. Auch Kräutertöpfe sind viel umschwärmt. Aus oben genannten Gründen sollten Sie bei Ihrer Gartenpflege jedoch unbedingt auf schädliche Pestizide verzichten. Achten Sie zudem darauf, dass Pflanzen, die für die Bienen nicht besonders erträglich sind, nur in geringem Maße in Ihrem Garten vorhanden sind. Dazu zählen Pflanzen mit gefüllten Blüten. Zum einen produzieren solche Blumen – beispielsweise Rosen, Dahlien und Chrysanthemen – wenig oder gar keinen Nektar und zum anderen gelangen die Bienen nur schwer an diesen heran.

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Bild: © shutterstock / Daniel Prudek