Holz ist einer der beliebtesten Werkstoffe im Gartenbau.
  • Alternativen zu Tropenholz

Für mehr heimische Hölzer im Gartenbau

Wer beim Gartenbau auf Tropenhölzer verzichten und lieber mit heimischen Hölzern vorlieb nehmen will, muss sich um die Haltbarkeit keine Sorgen mehr machen. Spezielle Verfahren machen dies möglich.

Lange Zeit waren Tropenhölzer wie Teak, Bongossi oder Bangkirai die unumstößliche Wahl für die Verwendung von Holz im Gartenbau. Tropenhölzer sind mit ihren dunklen oft rötlichen Brauntönen nicht nur farblich schön, sondern im Vergleich zu unseren heimischen Hölzern auch witterungsbeständiger. Hölzer aus unseren Breitengraden werden wesentlich schneller morsch. Das liegt daran, dass die Struktur ihrer Fasern wasserdurchlässiger ist und dadurch einen besseren Nährboden für schädliche Pilze bietet, welche das Holz zersetzen. Tropenholz wächst in warm-feuchten Gefilden, die ideale Bedingungen für Pilzbefall bergen, und hat sich daher widerstandsfähiger entwickelt. Nicht nur sind die Fasern von Tropenhölzern viel stärker verdichtet, sie lagern darüber hinaus ätherische Öle ein. Was für uns angenehm riecht, ist ein natürlicher Schutz vor vielen Schadpilzen.

Diese Vorzüge sind auf der ganzen Welt gefragt und haben so zu einem regelrechten Raubbau tropischer Hölzer geführt. Mittlerweile gibt es jedoch eine ganze Reihe unterschiedlicher Verfahren, mit denen auch unsere heimischen Hölzer widerstandsfähiger gemacht werden können, sodass Ihrer Terrasse aus Lärche, Kiefer oder Fichte im Prinzip nichts mehr im Weg steht.

Druckimprägniertes Holz

Früher wurde Holz für den Außeneinsatz druckimprägniert. Bei diesem Verfahren werden Holzschutzmittel in einem speziellen Kessel unter hohem Druck in das Holz gepresst, wo sie sich tief in den Fasern festsetzen. Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt in den vergleichsweise geringen Kosten bei recht hoher Effektivität. Allerdings hat Kesseldruckimprägnierung auch entscheidende Nachteile. Davon abgesehen, dass druckimprägniertes Holz durchaus nicht so widerstandsfähig ist wie Tropenholz, ist es durchtränkt mit umweltschädlichen Konservierungsmitteln. Dadurch kann es nicht einfach mit dem Altholz entsorgt oder gar verfeuert werden. Zudem können nach und nach geringe Mengen der Giftstoffe austreten, was nicht nur der Umwelt schaden kann, sondern unter Umständen auch der Gesundheit derjenigen, die mit dem Holz in Berührung kommen. Ein eher unerfreulicher Nebeneffekt, wenn man barfuß über die Terrasse läuft oder mit bloßen Händen am Spielturm emporklettert.

Kunststoffdurchsetztes Holz

Gesundheitlich unbedenklich, aber dennoch nicht ökologisch abbaubar, sind Terassendielen aus sogenannten Wood-Polymer-Composites (WPC). Dabei handelt es sich um zu Sägemehl verarbeitete Holzreste, die mit Kunststoffen zu einem holzähnlichen Werkstoff verbunden werden. Dieser hat viele positive Eigenschaften. Er ist formstabil, verzieht sich also nicht bei Temperaturschwankungen, und ist sowohl leichter, als auch steifer als reines Holz. Obwohl sich WPC sehr ähnlich anfühlt wie Holz, nicht so kalt und leblos wie Kunststoff, ist es dennoch bedeutend haltbarer. Unverwüstlich ist jedoch auch WPC nicht. Es leidet sogar bei starker Sonneneinstrahlung mit der Zeit.

Thermoholz

Wer dennoch lieber auf natürliche Hölzer zurückgreifen möchte und die dunkle Färbung der Tropenhölzer schätzt, der mag in Thermoholz eine passende Alternative finden. Dabei werden heimische Hölzer wie Kiefer oder Fichte nach dem Zuschnitt für längere Zeit in speziellen Öfen erhitzt. Bei über 200 °C und steter Zufuhr von Wasserdampf werden dabei die sogenannten Hemicellulosen aus dem Holz extrahiert, ein Zellstoff, der für die Wasserbeförderung von Bedeutung ist. Dadurch verdichten sich die Fasern, werden wasserabweisender und somit weniger anfällig für Pilzbefall. Gleichzeitig nimmt das Holz einen gleichmäßig dunklen Farbton an, der dem von Tropenholz nicht unähnlich ist.

Da Thermoholz durch die Behandlung etwas an Stabilität einbüßt, eignet es sich nicht für tragende Konstruktionen. Als Terrassendielen hingegen ist es so haltbar, dass manche Hersteller eine Garantie von 25 Jahren auf ihr Ware geben.

Dauerholz

Zu guter letzt gibt es noch ein neu entwickeltes Verfahren zur Herstellung von sogenanntem Dauerholz. Diesen Eigennamen verlieh der Hersteller dem Holz, welches unter Druck in speziell behandeltem Paraffin getränkt wird. Der Prozess ähnelt also der Herstellung von druckimprägniertem Holz. Das Paraffin (Kerzenwachs) ist allerdings ökologisch unbedenklich und auch darüber hinaus verliert das Holz keine seiner guten Eigenschaften. Es wird lediglich etwas schwerer. Außerdem wirkt das Wachs gewissermaßen wie ein Kontrastmittel, wodurch das Holz leicht dunkler wird und seine Maserung stärker hervortritt.

Der Hersteller gibt auf Dauerholz eine Garantie von 15 Jahren. Hinsichtlich der Haltbarkeit ist demnach auch dies eine echte Alternative zum beliebten Tropenholz.