Ein schöner Garten im Schatten
Viel Schatten im Garten muss nicht bedeuten, dass Sie auf Blütenmeer und schöne Farben verzichten müssen. Denn auch an schattigen Plätzen fühlen sich viele Pflanzen wohl. So gelingt Ihr Schattengarten:
Schattige oder halbschattige Plätze sind oft die unschönen Stellen in einem Garten. Zum einen ist es dort für viele Pflanzen zu dunkel und zum anderen ist der Boden dort entweder dank Staunässe zu feucht oder aufgrund dichter Baumkronen oder überstehender Hausdächer zu trocken. In Folge dessen sieht es an diesen Stellen oft recht trostlos aus. Sind Schattenplätze deswegen hoffnungslose Schandflecken im Garten? Keineswegs! Wenn man weiß wie, kann man einen Schattengarten genauso abwechslungsreich und farbenfroh gestalten wie die Plätze an der Sonne.
Wichtig ist sich im Vorwege ein klares Bild von den Umweltbedingungen an den betreffenden Stellen zu machen und die Bepflanzung entsprechend zu planen. Denn Schatten ist nicht gleich Schatten. Je nachdem wie schattig ein Garten ist, fühlen sich unterschiedliche Pflanzen darin wohl. Manche können damit leben, wenn einige Blätter das grelle Sonnenlicht ein wenig dimmen. Andere sind sogar dann zufrieden, wenn sie im Halbschatten stehen und am Tag nur ein paar Stunden Sonne abbekommen. Vollkommen ohne direktes Sonnenlicht kommen wiederum nur sehr wenige Pflanzen aus. Neben den Lichtverhältnissen spielen Belüftung und Feuchtigkeit eine große Rolle. Schließlich soll der frisch angelegte Schattengarten nicht nach wenigen Wochen verfaulen. Ist er aber gut geplant und vorbereitet, kann ein Schattengarten bei vergleichsweise geringem Pflegeaufwand über viele Jahre Freude bereiten. Denn viele Schattenpflanzen kommen immer wieder.
Beete im Schatten
Die Bandbreite an Pflanzen, die auch im Schatten gedeihen, ist überraschend vielseitig. Außer Farnen, Gehölzen und Bodendeckern fühlen sich hier auch viele Stauden und Zwiebelpflanzen wohl. Neben schöner Farbtöne - überwiegend Pastellfarben, die im indirekten Licht schön kräftig wirken - sprechen hier vor allem die Formen. Schattenpflanzen haben eine Vielzahl an unterschiedlichen Blatt- und Blütenformen zu bieten. Deswegen wirken Schattengärten auch am besten, wenn sie möglichst natürlich gehalten werden und sich ihre Formen frei entfalten können.
Hübsche Stauden für den Schatten sind zum Beispiel, Leberblümchen, Lungenkraut und Buschwindröschen, aber auch der Lerchensporn, Veilchen oder der Fingerhut. Die Auswahl ist aber noch weit größer. Neben dem Rhododendron, der Hortensie und dem Blumenhartriegel gibt es auch noch weitere Sträucher, die sich gut für schattige Plätze eignen. Funkie und Efeu sind zuverlässige Bodendecker und Kletterpflanzen, mit denen sich besonders schwierige Stellen gut füllen lassen.
Rasen im Schatten
Wenn Sie wollen, können Sie sogar Rasen im Halbschatten halten. Allerdings darf es nicht jede beliebige Sorte sein, sondern eine, die für diese Bedingungen geeignet ist. Vollschatten ist jedoch auch für diese ungeeignet. Hier werden Sie auf genügsame Bodendecker zurückgreifen müssen. Außerdem sollten Sie Ihren Rasen im Schatten nicht zu kurz halten, damit möglichst viel Blattfläche übrig bleibt, mit der er das wenige Sonnenlicht einfangen kann. Sechs bis acht Zentimeter sollten hier die Untergrenze bilden.
Nutzpflanzen im Schatten
Bei Nutzpflanzen ist die Auswahl spürbar eingeschränkt. Besonders Gemüse braucht in der Regel viel Sonnenlicht. Nichtsdestotrotz lassen sich auch schmackhafte Obst- und Gemüsesorten sowie Kräuter für den Schattengarten finden. Zum Beispiel sind Obstsorten wie die beliebte Sauerkirsche, die Brombeere und die Stachelbeere gut für halbschattige Plätze geeignet. Auch Feldsalat und Spinat brauchen nicht so viel Licht, wie anderes Gemüse. An Kräutern stehen Ihnen unter anderem Chili, Pfefferminze, Waldmeister, Kerbel, Melisse und Estragon zur Verfügung. Und auch der Rucola - früher auch Rauke genannt - kommt mit wenig Sonnenlicht aus.
Pflege im Schatten
Wo der Boden sehr trocken ist, muss regelmäßig gegossen werden. Unter großen Bäumen können Sie ruhig etwas mehr, bzw. häufiger gießen, da die Schattenpflanzen dort mit den mächtigen Baumwurzeln um das Wasser konkurrieren. Gegebenenfalls kann es nicht schaden, etwas Rindenmulch zu verteilen, da dieser Wasser speichert, bevor es in den Boden absickert. Verhärteter Boden sollte vorsichtig aufgelockert werden - jedoch nicht zu häufig, da Schattenpflanzen zu viel Unruhe im Boden meist nicht gut vertragen.
Ist es hingegen zu feucht, kann es angebracht sein, die Erde mit etwas Sand zu durchmischen, damit das Wasser besser versickern kann. Allerdings vertragen die wenigsten Schattenpflanzen stehende Nässe. Auch schlechte Umluft kann Beete faulen lassen. Liegt Ihr Schattengarten also sowohl unter Bäumen, als auch an einer Mauer, könnte es angebracht sein, die überschattenden Gehölze etwas auszulichten.
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